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Kultur verleiht Flügel S kulturo na krilih
das Kulturlabor von Radio AGORA * laboratorij kulture radia AGORA
Ein Kulturvermittlungsprojekt mit Jugendlichen
Projekt posredovanja kulture z mladostniki
homepage: www.skylined.org/kvf/
supported by the European Commission, program connect
Kultur verleiht Flügel - Zwischenbericht - 01. 11. 1999 - 31. 08. 2000
ProjektmitarbeiterInnen:
Mag. Brigitte Strasser
Dragan Janjuz
Luka Prinèiè
Das Kulturlabor
Agora ist das erste nichtkommerzielle und zweisprachige private Radio in Kärnten mit kulturellen, sozialen und bildungspolitischen Zielsetzungen. Das Kulturlabor „Kultur verleiht Flügel - S kulturo na krilih" ist ein Kulturvermittlungsprojekt mit Jugendlichen, welches durch die Förderung der Europäischen Kommission, Programm „connect", ermöglicht wurde. Schwerpunkt bildet die umfassende Beschäftigung mit der Arbeit und den Produktionen von ein- und zweisprachigen Kulturinitiativen in Kärnten, Slowenien und Friaul auf organisatorischer und inhaltlicher Ebene. Das Vermitteln von außergewöhnlichen und nicht geläufigen Aspekten kultureller Aktivitäten stellen eine besondere Herausforderung dar.
Den Jugendlichen soll ein umfassender Einblick in die organisatorischen Abläufe der Kulturarbeit ebenso gewährt werden, wie die Möglichkeit der Auseinandersetzung mit den Inhalten von Produktionen verschiedener kultureller Sparten. Das Kennenlernen der vielschichtigen Arbeitsfelder im Kulturbetrieb wie z.B. Regie, Dramaturgie, Bühnenbild, Licht- und Tontechnik, kann für die Jugendlichen motivierend im Entdecken beruflicher Möglichkeiten wirken. Die Jugendlichen besuchen die Kulturinitiativen einerseits vor Ort, andererseits werden für Recherchearbeiten auch die Möglichkeiten des Internets genutzt.
Das Ergebnis der Auseinandersetzung mit den verschiedenen kulturellen Sparten, ihren ProduzentInnen und AkteurInnen mündet in sechs bis zehn Radiosendungen, die entweder als Aufzeichnung oder live von Radio Agora übertragen werden. Während der Durchführungsphase steht den Jugendlichen die Infrastruktur von Radio Agora zur Verfügung. Mit einzelnen KooperationspartnerInnen sind teilweise auch Liveübertragungen via Internet (real audio) geplant.
Durch die Zusammenarbeit mit den transnationalen Partnerradios werden Erfahrungsaustausch und Kooperationen auf europäischer Ebene möglich. Das Projekt baut auf die größtmögliche Nutzung von Synergieeffekten auf. Mehrere Ebenen verknüpfen sich durch eine umfassende Koordination der verschiedenen Bereiche.
Die Ziele
Jugendliche lernen Kulturinitiativen, ihre Intentionen und Produktionen, die Arbeitsabläufe sowie Arbeitsbereiche am kulturellen Sektor ,sowohl in Kärnten als auch Slowenien und Friaul kennen, erwerben Kenntnisse in der Gestaltung und im Aufbau von Radiosendungen und werden mit den Möglichkeiten neuer Medien (Übertragungstechniken, real audio, Internet) vertraut gemacht.
Das erworbene Wissen mündet in ein für Viele „hörbares Ergebnis", wird sozusagen öffentlich. Die Produktion von Sendungen wird als Motivationsfaktor eingesetzt und soll zu einer intensiven Beschäftigung mit der Thematik einladen und eine größere Öffentlichkeit für Kulturinitiativen und ihre AkteurInnen erzeugen.
Die Einbeziehung der Projektpartner eröffnet zusätzliche Verbreitungsmöglichkeiten. Das Projekt kann auch in ihren Regionen (und darüber hinaus) Anwendung finden und übernommen werden. Zum Abschluß des Projektes soll eine CD - Edition aller produzierten Sendungen herausgegeben werden, die zur weiteren Verbreitung beitragen bzw. zur Nachahmung einladen soll.
Das Projekt soll durch persönliches Kennenlernen von AkteurInnen vor Ort, und durch den Einsatz des Internets als Übertragungs- und Kommunikationsmedium zur Förderung sowohl eines interkulturellen und multikulturellen Bewußtseins, als auch zu einem vermehrten Interesse am kulturellen Geschehen in den Nachbarländern beitragen. Durch die Einbeziehung von Jugendlichen und Kulturinitiativen, die der slowenischsprachigen Minderheit angehören, wie auch durch die Arbeit bei Radio Agora, soll vermehrte Kommunikation und Toleranz zwischen den beiden Volksgruppen initiiert werden.
Phasenplan
Das Projekt dauert vom 1. November 1999 bis 31. Juli 2001. Es gliedert sich im Wesentlichen in drei Abschnitte:
1. 11. 2000 - 30. 04. 2000
Planungs- und Konzeptionierungsphase
1. 05. 2000 - 31. 05. 2001
Durchführungsphase: Arbeit mit den Jugendlichen, Besuche bei Kulturinitiativen, Produktion von Radiosendungen
1. 06. 2001 - 31. 07. 2001
Nachbearbeitung, Dokumentation, Erstellen des Endberichtes
1. Phase
In der ersten Phase wurde vorbereitend die nötige räumliche Infrastruktur innerhalb des Radiobetriebs koordiniert und die Personalauswahl der ProjektmitarbeiterInnen (Vorstellungs- und Einstellungsgespräche) durch die Geschäftsführung von Radio Agora vorgenommen. Es wurden weitere Absprachen mit den Partnerradios geführt und die Festlegung der Zielgruppe getroffen. Parallel dazu wurden Vorarbeiten in Slowenien geleistet wie Recherche im Kulturinitiativenbereich, persönlicher Kontakt zu Radio Študent in Ljubljana und Vorüberlegungen zu einer Projekthomepage.
In der Folge fanden sämtliche vorbereitenden und organisatorischen Tätigkeiten für die Arbeit mit den Jugendlichen statt. Dazu zählen die Planung des methodischen und didaktischen Aufbaus, wie z.B. die Klärung der Gruppengröße, der sprachlichen Voraussetzungen und des Umgangs mit Mehrsprachigkeit, die Entwicklung motivierender Maßnahmen im Bereich der Kulturvermittlung, die Ablaufplanung in Bezug auf Einschulung in Beitragsgestaltung und Radio- bzw. Übertragungstechnik.
In verschiedenen Schulen wurde das Projekt vorgestellt, mit interessierten Jugendlichen Vorgespräche geführt und die Auswahl der TeilnehmerInnen getroffen. Weiters fand die Koordination mit den KooperationspartnerInnen (Partnerradios) bezüglich Informations- und Erfahrungsaustausch und Verbreitung, sowie der Kontaktaufbau zu ausgewählten Kulturinitiativen, vor allem in Slowenien und Friaul, statt.
In diesen Zeitraum fielen auch die Vorbereitungen für die Konzeptuierung der Evaluierungskriterien für die Durchführungsphase.
2. Phase
In einem ersten Treffen wurde mit den Jugendlichen nach einer Aufwärmphase (Kennenlernen, Motivation, Gruppenbildung) der zeitliche und organisatorische Ablauf besprochen. Im Theorieteil wurde der Gruppe ein Überblick über die Kulturinitiativenszene in Slowenien und Kärnten, sowie eine theoretische Einführung in Radiojournalismus, Sendungsgestaltung und Interviewführung geboten. Eine einstündige Radiosendung zur Vorstellung des Projektes in slowenischer, italienischer, englischer und deutscher Sprache wurde produziert und den Partnerradios zur Verfügung gestellt. Ebenso wurde ein Jingle zur Kennung und Bewerbung der Sendungen vorbereitet.
Mit einem Fest wurde das Projekt der Öffentlichkeit. Die Jugendlichen besuchten bisher zwei Kulturinitiativen (Kärnten und Friaul), und nutzten für Recherchearbeiten die Möglichkeiten des Internets. Eine eigene Projekthomepage wurde erstellt und wird laufend aktualisiert.
3. Phase
Für die Dokumentation des Projektes, die Evaluierung und den Endbericht sind zwei Monate vorgesehen. Diese Dokumentation wird auch im Internet über die Projekthomepage zur Verfügung stehen. Die Zusammenarbeit mit den Jugendlichen soll in einem Fest, bei dem die Ergebnisse (wie zum Beispiel die CD - Edition der produzierten Sendungen) präsentiert werden, enden. Mit den Partnerradios sollen etwaige weiterführende Kooperationen besprochen werden.
Arbeit mit Jugendlichen
Zielgruppe/ Auswahlkriterien
Da die Zusammenarbeit mit den Jugendlichen über den recht langen Zeitraum von 13 Monaten geplant ist, und die Gruppenzusammensetzung möglichst konstant bleiben sollte (z. B. für die Evaluierung der Entwicklungsschritte) wurde beschlossen, SchülerInnen aus höheren Schulen anzusprechen, und zwar in einem Alter von 15 und 16 Jahren, damit die kontinuierliche Arbeit am Projekt sich nicht mit den Anforderungen in der Schule überschneiden (Vorbereitung auf den Schulabschluß mit 18 Jahren). Es wurden die LeiterInnen von vier Schulen in Klagenfurt angesprochen, des Bundesrealgymnasium Viktring und der Waldorfschule sowie der zwei zweisprachigen höheren Schulen, dem Bundesgymnasium für Slowenen und der zweisprachigen Handelsakademie. Damit soll den Zielen, der Förderung der Kommunikation über die Landesgrenzen hinaus (Friaul/ Italien und Slowenien), wie auch der Auseinandersetzung der Jugendlichen mit der zweisprachigen Volksgruppe in Kärnten entsprochen werden.
Die Gruppengröße wurde auf acht bis zehn Jugendliche festgesetzt. Eine größere Anzahl an TeilnehmerInnen wäre auf Grund der methodischen, didaktischen und gruppendynamischen Überlegungen, wie auch der infrastrukturellen Ressourcen nicht sinnvoll. Die Gruppe besteht aus acht TeilnehmerInnen.
Gruppenarbeit
Zu Beginn wurde den Jugendlichen ein Überblick über die Kärntner und Slowenische Kulturinitiativenszene, deren Struktur, Organisation, Motivationen, Beschäftigungsfelder und Arbeitsbedingungen geboten. Eine Einführung in Journalismus und Sendungsgestaltung, sowie eine technische Einschulung im Umgang mit Aufnahmegerät und Mikrophon, in Computer- und Studiotechnik im Soft- und Hardwarebereich bildeten den Theorieanteil.
Nach ausführlichen Recherchen fand der erste Besuch einer Kulturinitiative im Juni 2000 statt. Wir besuchten mit den Jugendlichen das Theater k.l.a.s. bei den Probearbeiten zu einer Adaption des Urfaust. Den Jugendlichen bot sich ein Einblick in die einzelnen Produktionsabläufe, sowie die technischen und darstellerischen Komponenten. Sie hatten Gelegenheit, Details über Bühnenbau, Ausstattung, Organisation, Regie und Musik mit den Ausführenden zu diskutieren und Interviews durchzuführen. Das vorhandene Rohmaterial wurde daraufhin ausgewertet, Musik und Dramaturgie besprochen und erklärende Texte von den Jugendlichen aufgenommen, wobei sie sich in den durchzuführenden Arbeitschritten abwechselten. Die TeilnehmerInnen lernten, die zuvor theoretisch erworbenen Kenntnisse zum ersten Mal in die Praxis umzusetzen. So entstand rechtzeitig zur Premiere die erste, von den Jugendlichen eigenständig produzierte Radiosendung, welche Radio Frei in Erfurt zur Übernahme zur Verfügung gestellt wurde.
Anfang Juli organisierten wir die Fahrt nach Topolò / Friaul, um einen Einblick in Organisation und den künstlerischen Zielsetzungen der seit sieben Jahren bestehenden Initiative „Stazione di Topolò" zu erfahren. Das Ambiente des Ortes zieht Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt an und so konnten die Jugendlichen diese Gelegenheit dazu nutzen, Interviews in mehreren Sprachen zu führen und KünstlerInnen verschiedener Sparten und Nationen kennenzulernen. Anschließend besichtigten wir das Studio unserer Partner von Radio Onde Furlane in Udine, wo die Gruppe auch einen Überblick über die kulturelle Szene in der Region Friaul erhielt.
Den journalistischen Regeln folgend wurde gemeinsam ein Sendungskonzept erarbeitet. Der Beitrag wurde am Computer geschnitten und produziert, und es entstand eine ca. 45 minütige dreisprachige Sendung, welche bereits von unseren Partnern Radio Študent und Radio Onde Furlane übernommen wurde. Als hilfreich in Hinblick auf die Sendungsgestaltung erwiesen sich in beiden Fällen die Recherchen zu den Kulturinitiativen im Internet.
Für Anfang September planen wir den Besuch der hEXPO in Ljubljana. Dort nehmen die Jugendlichen an Vorträgen zu den Themen neue Medien und Kultur teil. Als aktiver Bestandteil der hEXPO werden die Jugendlichen des Projektes „Kultur verleiht Flügel - S kulturo na krilih"eine Liveübertragung gestalten, welche von Radio Agora übernommen wird, und auch anderen freien Radios via „live stream" zur Verfügung gestellt wird. Aus dem vor Ort gesammelten Tonmaterial planen wir zusätzlich, eine die hEXPO dokumentierende Sendung zu produzieren.
Ergänzend zu den Besuchen der einzelnen Kulturinitiativen und der daraus folgenden Sendungsproduktion finden Gruppentreffen statt, in denen die Erfahrungen diskutiert und die nächsten Schritte vorbereitet werden. Dazu wurde mit der Projekthomepage ein zusätzliches Diskussionsforum zu den Gruppentreffen (Ideen, Erfahrungen, Koordination,) geschaffen.
Auf dieser interaktiven Seite wird das Projekt dokumentiert und sind die Sendungen zu hören. Der Besucher ist eingeladen, am Diskussionsprozeß teilzunehmen. Die Jugendlichen lernen in einzelnen Schritten die Erstellung und Aktualisierung der Homepage.
Kulturinitiativen
Die Kärntner Kulturszene kennzeichnen einige wenige überregional bekannte Großveranstaltungen, eine Vielzahl von traditionellen Volksmusikvereinen und kleinere sogenannte freie Kulturinitiativen. Die freien Kulturinitiativen nehmen insofern einen wichtigen Stellenwert ein, da sie - speziell in ländlichen Regionen - oft als einzige für kulturelle Aktivitäten sorgen. Vor allem im Bereich des zeitgenössischen kulturellen Geschehens tragen sie, ob als VeranstalterInnen oder ProduzentInnen zur Belebung einer Region/eines Ortes bei. Ebenso wird durch sie jenes Potential, das Kärnten als europäische Grenzregion und durch seine slowenischsprachige Minderheit zu bieten hat, am meisten genützt. Dennoch ist dieser insgesamt regen Kulturszene eine eher bescheidene Öffentlichkeit bestimmt.
Die Situation der Kärntner Kulturinitiativen ist aufgrund einer vorhandenen Vernetzungsstruktur, welche Slowenien und Friaul in diesem Ausmaß fehlt, am leichtesten zu überblicken. Eine vor einigen Jahren durchgeführte Basisdatenerhebung in den Initiativen gibt Aufschluß über deren Organisation, Infrastruktur, Publikum, Programm und Finanzierung. Die slowenische Kulturinitiativenszene ist vor allem außerhalb der urbanen Zentren schwer zu erfassen, eine Vernetzung besteht am ehesten über ihre Präsenz imInternet (siehe Ljudmila). Die Initiativen sind ähnlich organisiert und mit ähnlichen Problemen konfrontiert wie jene in Kärnten und Österreich. Am Schwierigsten stellen sich die Recherchen in Friaul dar, da hier, auch aufgrund anderer Finanzierungsstrukturen, kaum kontinuierlich arbeitende Organisationen, sondern eher punktuelle Veranstalter auf privater Basis vorherrschen. Während kulturelle Kooperationen verschiedenster Art zwischen Slowenien und Kärnten vorhanden sind, funktionierten diese mit Friaul am ehesten noch auf dem musikalischen Sektor.
Radio Agora hat sich mit diesem Projekt unter anderem zum Ziel gesetzt, dem Bereich der Kulturinitiativen ein besonderes Augenmerk zu widmen und vor allem junge Menschen dafür zu interessieren.
Im Folgenden eine Auswahl der kooperierenden Kulturinitiativen mit kurzer Charakteristik.
Theater k.l.a.s. - Völkermarkt/ Kärnten
Theater k.l.a.s. nutzt das Ambiente einer inzwischen teilweise sanierten Burgruine, um jährlich eine eigens für diesen Ort hergestellte Theaterproduktion aufzuführen. Im Jahr 2000 wurde mit „D.Faust - liquid memories" eine sehr eigenwillige Bearbeitung des Mythos Faust geboten. K.l.a.s. versucht die Bevölkerung vor Ort einzubinden und bietet während des etwa 4 wöchigen Aufführungszeitraumes auch Lesungen, Musik und Vorträge im Rahmenprogramm.
Stazione di Topolò - Topolò/ Friaul
Topolò, ein stark von der Abwanderung betroffenes Dorf nahe der slowenischen Grenze, ist für zwei bis vier Wochen im Jahr Treffpunkt für Künstlerinnen und Künstler aus der ganzen Welt (Bildende Kunst, Installationen, Musikprojekte etc.) Die KünstlerInnen wohnen und arbeiten im Ort, tauschen sich untereinander aus und präsentieren ihre Ergebnisse unter Einbindung des Ortes und der Bevölkerung. Als Rahmenprogramm werden Filme, Musik und Dorffeste geboten.
hEXPO - Ljubljana, Koper, Maribor/ Slowenien
Die hEXPO findet erstmalig vom 17. August bis 15. September 2000 statt und soll im nächsten Jahr weitergeführt werden. Ein internationales Kollektiv von Kunstproduzenten, pädagogischen Begleitern/ Tutoren und Studenten kommen in den Städten Maribor, Ljubljana und Koper zusammen. Kontinuierliche Workshops, Seminare und Performances finden an öffentlichen Plätzen in diesen Städten statt. Als Experimentierfeld und zur Demonstration von Strategien zur Nutzung neuer Medien soll eine intermediäre Plattform zwischen kreativen Einzelpersonen und unabhängigen Kulturvermittlern hergestellt werden.
Metelkova mesto - Ljubljana/ Slowenien
Metelkova ist das größte soziokulturelle Zentrum in Slowenien und Mitglied der TEH (Trans Europe Halles). Es versteht sich als Stadt, als eigener Kosmos und bietet zahlreichen Initiativen einen Ort für kulturelle Aktivitäten in den verschiedenen Kunstsparten.
K&K - kultur in komunikacija - St. Johann im Rosental/ Kärnten
Das K&K hat ein altes Schulhaus mit Unterstützung und Hilfe der örtlichen Bevölkerung saniert und mit Seminar-, Veranstaltungs- und Ausstellungsräumlichkeiten zum Kulturzentrum ausgebaut. Mit seinem Standort im zweisprachigen Gebiet bietet es mit seinen kulturellen Veranstaltungen, Seminaren und Vorträgen eine Begegnungsstätte für die beiden Volksgruppen.
Ljudmila - Ljubljana/ Slowenien
Das Ljubljana Digital Media Lab fördert Ausbildung, Forschung und Arbeit im Internet und bietet Erfahrung in digital video, elektronischer Kunst, digitalem und analogem Radio, Kommunikation und Hardware Produktion für zahlreiche kulturelle Organisationen, Künstler, Wissenschafter, soziale und ökologische Initiativen und gibt Hilfestellung bei deren Präsentation im Internet.
Unikum - Klagenfurt/ Kärnten
Das Universitätskulturzentrum an der Universität Klagenfurt sieht sich als Versuchsstation für zeitgenössische Kunst und deren Vermittlung. Es ist Werkstatt für Kulturprojekte, die den Dialog von Kunst und Wissenschaft fördert und übernimmt somit eine Brückenfunktion zwischen universitärer und regionaler Öffentlichkeit unter Einbeziehung interkultureller Ausdrucksformen, bzw. der Kultur der ethnischen Minderheit in Kärnten.
Kooperation Partnerradios
Partner
Radio Študent in Ljubljana/ Slowenien
ist ein Privatradio mit alternativem zeitgenössischen Programm.
Radio Onde Furlane in Udine/ Friaul Julisch-Venetien
bietet Volksgruppenradio für die friulanische Bevölkerung zur Förderung und Verbreitung der friulanischen Sprache.
Radio Ceredigion in Ceredigion/ Wales GB
sendet als zweisprachiges Radio an der Westküste von Wales in walisischer und englischer Sprache.
Radio FREI in Erfurt/ Deutschland
ist ein nichtkommerzielles lokales freies Radio für die Region Erfurt, mit dem Ziel der Förderung freier lokaler und regionaler Medien.
Kooperationen
Im Rahmen des Projektes erfolgt ein Erfahrungs- und Informationsaustausch zu den Themen Kulturvermittlung an Jugendliche, die Rolle neuer Medien im jugendlichen Kulturverständnis, Kultur von und für Minderheiten, Jugendliche und neue Medien. Im Bereich des Informationsaustausches werden hauptsächlich auch neue Kommunikationstechnologien genützt werden, wie etwa im Rahmen der hEXPO ein live-stream über Internet nach Klagenfurt.
Die Kooperationen von AGORA mit anderen freien Radios in Österreich und die Projektbeteiligung der europäischen Partnerradios ermöglichen für das Projekt eine größtmögliche Verbreitung. Die beteiligten PartnerInnen berichten über das Projekt und strahlen die mehrsprachig produzierten Sendungen der Jugendlichen aus bzw. kooperieren im Bereich der Internetübertragungen.
Evaluierung
Die Evaluierung wird von der Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssicherung und Psychotherapie (AQ) durchgeführt. Evaluiert wird die Arbeit mit den Jugendlichen in der Durchführungsphase. Zum Abschluß des Projektes werden auch die besuchten Kulturinitiativen sowie die Partnerradios über die Qualität der Zusammenarbeit befragt. Für die verschiedenen Abschnitte des Projektes werden unterschiedliche Fragebögen entwickelt.
Mit den Jugendlichen werden eine Basiserhebung, die den Ist-Zustand erfaßt, zwei Verlaufserhebungen und eine Endbefragung durchgeführt. Die Verlaufserhebungen sollten einerseits den Entwicklungsverlauf dokumentieren und andererseits den ProjektmitarbeiterInnen die Möglichkeit geben, aufgrund der Ergebnisse eventuelle Korrekturen im Programmverlauf durchzuführen.
Zu Beginn der Gruppenarbeit wurden in der Basiserhebung die Vorkenntnisse der Jugendlichen abgefragt. Die Fragenkomplexe erfaßten Motivation, Erfahrungen in Bereich Gruppenarbeit und Projektarbeit, Sprachkenntnisse, Bezug zu den Nachbarländern, sowie Kenntnisse im Bereich neuer Technologien, Kultur- und Radioarbeit. Die Auswertung ergab eine relativ homogene Gruppe mit hoher Eigenmotivation. Zwei Teilnehmer nannten als Muttersprache slowenisch, eine Teilnehmerin friulanisch bzw. italienisch. Die restlichen TeilnehmerInnen verfügen zumeist nur über deutsche und englische Sprachkenntnisse. Über kulturelle Aktivitäten in Kärnten fühlen sich die Jugendlichen gut informiert, gar nicht allerdings über jene in den Nachbarländern. Alle besitzen einen Computer und der überwiegende Teil verfügt über Erfahrungen im Internet. Genutzt wird dieses hauptsächlich für Spiele und für Kommunikation.
In der ersten Verlaufserhebung, die zusammengefaßt dem Bericht beigefügt wurde (siehe Anlage), wurden die Jugendlichen zu den Bereichen Rahmenbedingungen, Zufriedenheit mit den ProjektbegleiterInnen, soziale Komponenten (Gruppenarbeit) und individuale Komponenten befragt. Die Ergebnisse in allen vier Fragenkomplexen ergaben einen Mittelwert zwischen 1 und 2. Die Skalierung der 5stufigen Skalen erfolgte entsprechend dem Schulnotensystem mit dem Wertbereich von 1(positiver Pol) bis 5 (negativer Pol). Selbstkritisch äußerten sich die TeilnehmerInnen in den Punkten Konzentration, Aufmerksamkeit und Beteiligung, kritisch ebenso bezüglich Präsentation, Aktualität und Medieneinsatzvariationen. Die Befragung wurde allerdings direkt nach dem Theorieblock durchgeführt, zu einem Zeitpunkt, an dem noch keine Besuche bei Kulturinitiativen stattgefunden haben. Zu vermitteln sein wird auch noch der Anwendungsbezug und die Relevanz des Projektes für die eigene Person. Die zweite Verlaufserhebung ist im Jänner 2001 geplant.
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